Politisches Frühstück bei der Schönebecker SPD stellt Energie ins Zentrum

Die hohen Energiepreise und die Frage um die Versorgungssicherheit haben die Schlagzeilen der vergangenen Monate beherrscht. Eine detaillierte Auseinandersetzung mit dem Thema bot der SPD Ortsverein Schönebeck im Rahmen eines politischen Frühstücks im Bürgerlagen Mitte Februar in Bad Salzelmen. Als kompetente Gesprächspartner waren Thomas Wünsch, Staatssekretär im Ministerium für  Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt (MWU), sowie Dirk Trappe von der Landesenergieagentur Sachsen-Anhalt (LENA) der Einladung gefolgt.

 

Zunächst stellte Thomas Wünsch die aktuelle Lage dar und erklärte, welche Maßnahmen der Bund in Abstimmung mit den Bundesländern im vergangenen Jahr und Wochen getroffen hat, um möglichst schnell eine Entlastung für Bürger, aber auch Unternehmen zu erreichen. Neben den Einmalzahlungen werden die Preisbremsen für Gas und Strom, die rückwirkend ab Januar 2023 eingezogen werden, ihre Wirkung entfalten. Gleichwohl ist es aber geboten, den eigenen Verbrauch zu hinterfragen und sparsam mit der Energie umzugehen.

 

Dirk Trappe stellte zunächst die Aufgaben der LENA vor. Zielgruppen der Informations- und Beratungsarbeit sind dabei der Endverbraucher, die Kommunen des Landes und die klein- und mittelständischen Unternehmen. Trappe machte dabei deutlich, dass etwa ein Drittel der Kommunen die LENA als kompetenten Partner nutzten, allerdings zwei Drittel der Städte und Gemeinden im Land noch eine große Aufgabe zu bewältigen hätten. „Die Mehrheit weiß nicht, wie hoch der Energieverbrauch der eigenen Kommune ist.“ Dabei könne die LENA mit ihrem kommunalen Energiemanagementsystem Klarheit bringen, wo Energie eingespart und damit Kosten gesenkt werden könne. Mit der Stadtverwaltung Schönebeck seien erste Gespräche geführt worden.

Aber von Konzepten sei die Stadt noch weit entfernt, sagte SPD-Ortsvereinsvorsitzender René Wölfer. Gerade im Hinblick auf die neu geschaffene Position der Klimaschutzbeauftragten, dem der Stadtrat mit Mehrheit zugestimmt hat, verspreche er sich einiges. Aber noch sieht Wölfer zu wenig Bewegung in der Stadtverwaltung. „Die Stelle ist für 24 Monate besetzt. Das ist nicht viel Zeit. Diese darf nicht verschenkt werden.“ In der Diskussion mit den Gästen und Bürgerinnen und Bürgern wurde deutlich: In anderen Städten scheint es besser zu laufen. Dort zögen alle an einem Strang, ob nun Stadtverwaltung, Stadtwerk oder die Bürgerschaft selbst. „Wir können davon lernen“, war sich Wölfer sicher. Und auch eigene Ideen gebe es bereits: „Warum nicht auf die städtischen Garagenkomplexe mit deren Flachdächern Solarmodule packen und damit den Strom selbst erzeugen“, schlug er vor. So könne möglicherweise auch die Pacht gesenkt werden.

 

Stellvertretend für andere meldete sich eine Schönebeckerin aus Plötzky zu Wort. „Wir würden ja gern etwas tun und zum Beispiel die Heizung erneuern oder ein Solardach auf unser Haus bauen. Aber in unserem Alter bekommen wir von keiner Bank mehr einen Kredit“, sagte die Bürgerin Plötzkys. Eine sofortige Lösung für den berechtigten Einwand hatte keiner der Gäste. Umso wichtiger sei das Verständnis, dass Klimaschutz und Energiewende gesamtgesellschaftliche Herausforderungen seien, die nur gelöst werden könnten, wenn alle nach ihrem Können und Vermögen betrügen. Gerade die Einsparung von Energieverbräuchen sei etwas, bei dem jede und jeder aktiv werden müsse, betonte Thomas Wünsch. Einer Studentin konnte der Staatssekretär aber weiterhelfen. Sie wollte wissen, warum die Einmalzahlung von 200 Euro für Studierende und Berufsschülerinnen und -schüler so lange auf sich warten ließe und keine Informationen darüber zu bekommen seien. „Das ist wieder ein Thema der Zuständigkeiten zwischen Bund und Ländern. Eh sich alle einig waren und eine praktikable Lösung zur Auszahlung gefunden war, ist die Zeit verflossen“, so Wünsch. Nun soll aber ab 15. März über eine digitale Plattform die Beantragung bundesweit möglich sein und damit die Auszahlung beginnen.

 

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