In seiner heutigen Sitzung würdigte der Landtag von Sachsen-Anhalt in einer gemeinsamen Aktuellen Debatte aller vier Fraktionen. Darin erklärte Katrin Budde, Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion: „Fast genau auf den Tag vor 25 Jahren sind überall in der DDR Tausende Menschen auf die Straße gegangen, in Leipzig, in Halle, in Stendal, in Halberstadt oder in Magdeburg. Die Diktatur, das Unrecht, die Willkür, der wirtschaftliche Niedergang hatte sie in die Kirchen und auf die Straße getrieben. Eingesperrte, entmündigte Bürgerinnen und Bürger begehrten auf. Die Losung war: „Wir sind das Volk!“ Sie war nicht nur Ausdruck eines neuen Selbstbewusstseins, sie war ein Akt der Emanzipation.
Sie war auch politische Forderung. „Wir sind das Volk“, das hieß, wir wollten Demokratie und Volksherrschaft statt Willkür, (Unrechtsstaat) und Diktatur. Es war eine Befreiung, das laut zu sagen. Und hätten wir damals geahnt, was wir heute wissen, nämlich die Angst und die Ohnmacht des Systems gegenüber den Menschen, wir hätten es früher und lauter gerufen!