Der Entschluss nach der Wende der SPD beizutreten stand von vornherein fest. Gründe dafür gab es eine ganze Reihe, hier nur die drei wichtigsten:
– Chancengleichheit und sozialer Ausgleich als die wichtigsten Zielstellungen politischer Arbeit sah ich am ehesten bei der SPD angesiedelt. Seit ihrer Gründung hat sie dieses Ziel in ihrem Programm und die Geschichte zeigt was alles auf diesem Gebiet geleistet wurde. Die Aufgabe bleibt auch für die Zukunft und wir wissen wie viel kreatives Denken und konzentrierte Arbeit zur Durchsetzung notwendig sind.
– Willi Brandt hat in seinem Wahlkampf in den 60er Jahren den Satz geprägt „…mehr Demokratie wagen…“ und damit den Anstoß zur Überwindung der Stagnation und des politischen Miefs der frühen BRD Jahre gegeben. Für mich und viele andere aus dem “Osten“ hatte dieses damals neue Denken und die spätere Umsetzung in der Politik eine befreiende Wirkung, die uns dem bis dahin abweisenden “Westen“ näher brachte.
– Ein starker Impuls für die Partei SPD ging von der „neuen Ostpolitik“ unter Willy Brandt aus. In Erinnerung sind die Leitsätze „Wandel durch Annäherung“; „Politik der kleinen Schritte“; unvergessen auch das Treffen mit Stoph in Erfurt und der Kniefall vor dem Denkmal im Warschauer Ghetto.
Für die Gegenwart wünschte man sich wieder einmal ein paar kreative Köpfe wie Wehner, Brandt, Schmidt, die Willens und in der Lage sind den gordischen Knoten ein wenig zu lösen und nicht weiter zu verwirren.