Anonyme Spurensicherung nach Sexualstraftaten: ein Modell auch für Sachsen-Anhalt

asf_veranstaltung_280612Mit seiner Aussage bei Anne Will, „Meiner Tochter würde ich im Zweifel raten, nicht zur Polizei zu gehen”, löste der frühere Generalstaatsanwalt Berlins, Hans-Jürgen Karge, am 1. August 2010 nicht nur große Empörung aus, sondern warf ebenso viele Fragen auf. Müssen die Opfer von sexualisierter Gewalt heute tatsächlich Angst vor einer Anzeige haben?

Laut deutscher Polizeistatistik wurden im Jahr 2010 in Deutschland 46.869 Fälle von Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung gemeldet, davon 7.724 Fälle von Vergewaltigung oder schwerer sexueller Nötigung. Laut einer Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ist jedoch die Dunkelziffer in diesem Bereich sehr hoch. Rund 37 Prozent der befragten Frauen haben seit ihrem 16. Lebensjahr körperliche Übergriffe erlebt, etwa jede siebte in Deutschland lebende Frau hat seit dem 16. Lebensjahr sexuelle Gewalt erlitten.

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